Kosmetik und Körperpflege sind menschliche Bedürfnisse – und darüber hinaus auch für viele Leute Lebensaspekte, die das Leben schöner machen. Leider sind auf dem großen Kosmetikmarkt aber auch viele Produkte im Umlauf, die unter wissenschaftlichen oder ethischen Gesichtspunkten kritisiert werden müssen: Mikroplastik, Silikone und andere Zusatzstoffe sind teilweise erst rudimentär erforscht und können sowohl Körper als auch Grundwasser belasten; große Müllmengen machen dem sich immer weiter erhitzenden Planeten zu schaffen; neue Technologien müssen vor der Marktreife umfassend durch Tierversuche erprobt werden, wobei viele der Versuchstiere sterben oder leiden. Kein Wunder also, dass Naturkosmetik immer beliebter wird. Die bewusste Entscheidung gegen Tierversuche und für Umweltschutzprojekte gehört glücklicherweise inzwischen fest zum Konzept vieler Hersteller und verhilft Anwender*innen zu gutem Gewissen.
Das Internet für Kosmetikwissen nutzen
Dank Google und Co. ist es heute einfacher denn je, zu recherchieren, was sich hinter einem Markennamen tatsächlich verbirgt – und das schon vor dem Kauf. Besonders aufschlussreich ist oft die Zutatenliste, die allerdings erst “decodiert” werden muss, weil im Bereich der Kosmetik viele Inhaltsstoffe mit besonders schön klingenden Namen bezeichnet werden. Auch hier kann das Internet helfen.
Informationen über Umweltschutzmaßnahmen und die Durchführung von Tierversuchen sind schon etwas schwerer zu bekommen. Bislang verhält es sich leider so, dass Sie davon ausgehen müssen, dass ein Hersteller sich auf beiden Ebenen nicht besonders ethisch verhält, solange er nicht explizit auf das Gegenteil aufmerksam macht. Doch Vorsicht: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Es gibt viele Projekte und Aktionen in der Kosmetik-Branche, die – no pun intended – lediglich eine kosmetische Wirkung haben, aber nicht wirklich etwas verändern. Wer es ernst meint mit dem Aktivismus, wird genaue Details und Informationen nennen können.
Garantiert ethisch: Kosmetik selbst herstellen
Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann sich seine Kosmetik auch selbst in der Küche zusammenmischen. Das klappt vielleicht nicht mit allen Kosmetika des täglichen Bedarfs, aber doch mit vielen.
- Haare lassen sich beispielsweise statt mit Shampoo auch mit Kernseife waschen. Für eine passende Spülung verdünnen Sie am besten etwas Essig – die Säure verhindert kalkhaltige Ablagerungen im Haar und pflegt Haare und Kopfhaut.
- Als Haarkur eignen sich z. B. diverse Öle, aber auch Eier oder sogar Kaffee.
- Trockenshampoo kann ganz leicht aus Mehl selbst hergestellt werden. Ein wenig feingemahlener Kakao oder Kaffee sorgt für einen angenehmen Geruch und außerdem dafür, dass keine wahrnehmbare weiße Schicht auf dem Haar zurückbleibt. Reiben Sie das Gemisch einfach dort in Ihr Haar, wo es Ihnen fettig erscheint, lassen Sie es kurz einwirken und bürsten Sie es dann aus.
- Für ein Peeling eignen sich – je nach Hauttyp – Kokosöl beziehungsweise Zitronensaft als Grundlage. Für den richtigen Peel-Effekt sorgen Zucker und/oder Kaffeesatz.
- Auch Deodorant kann zu Hause hergestellt werden. Die wichtigste Zutat der meisten Rezepte ist Natron. Allerdings ist jeder Körper anders, und es kann sein, dass Sie ein paar Rezepturen durchprobieren müssen, ehe Sie die perfekte Lösung für sich gefunden haben.