Das Auto ist die vielleicht revolutionärste Erfindung der Menschheitsgeschichte, denn es hat grundlegend verändert, wie wir unser Leben und unsere Städte gestalten. Sowohl Führerschein als auch Besitz eines eigenen Autos gelten als wichtige Meilensteine im Leben, kommen aber auch mit einer großen Verantwortung. Nicht umsonst ist das Auto fast überall auf der Welt Todesursache Nummer eins für junge Menschen. Wer verantwortungsvoll und sicher mit dem Auto unterwegs sein möchte, muss unter anderem auf eine regelmäßige Wartung und Motorenüberholung achten.
Stadtplanungen für das Auto
Der Führerschein ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Erwachsenwerden, denn er steht für Freiheit. Endlich können die Heranwachsenden komplett selbst bestimmen, wann und wohin sie fahren möchten. Ein spontaner Trip nach Berlin, ein Besuch im Fast-Food-Restaurant mitten in der Nacht oder eine Tour in die nächste Stadt, weil man gerade online gesehen hat, dass die Lieblingsband dort eine spontane Autogrammstunde gibt – all das ist für viele Jugendliche und junge Erwachsene nur möglich, wenn sie ein Auto zur Verfügung haben.
Das ist allerdings nicht notwendigerweise so. Seit der Erfindung und Etablierung des Autos um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert herum hat das Auto großen Einfluss darauf gehabt, wie Menschen ihre Siedlungen planen. Klar: Autos sind groß und brauchen Platz, um gefahren und geparkt zu werden. Entsprechend wurden viele Städte in Bezug auf Stadtplanung und Bauvorschriften komplett auf Autos eingestellt. Das bedeutet, dass viel Stadtfläche in Form von Parkplätzen, Parkhäusern und Asphalt genutzt wird. Der urbane Raum ist weniger kondensiert, sondern erstreckt sich mit geringer Dichte über eine große Fläche.
Probleme einer auf Autos ausgerichteten Stadt
Eine derartige Stadtplanung ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits begünstigt sie den Autoverkehr und macht es für Autofahrer:innen leichter und günstiger, von A nach B zu kommen. Andererseits wird das Auto für Einzelpersonen aber auch immer alternativloser, je mehr die Stadtplanung auf das Autofahren abzielt. Ein Grund dafür sind die immer größeren Distanzen, die ohne Auto mitunter gar nicht bewältigt werden können. Ein anderer Grund ist die potentielle Lebensgefahr für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, wenn sie sich die Straße mit vielen Autos teilen müssen. Und die Zahl der Autos sowohl in Deutschland als auch weltweit steigt ständig.
Stadtplanungen für den Menschen
Autos erfordern eine ganz andere Art der Stadtplanung, als es bei Städten der Fall ist, in denen die Menschen überwiegend mit dem Fahrrad oder zu Fuß an ihr Ziel gelangen. Die große Herausforderung moderner Stadtplanungskonzepte besteht darin, diese sehr unterschiedlichen Bedürfnisse miteinander zu vereinen.
Das bedeutet so gut wie immer, dass es Bestrebungen geben muss, die “Blechlawine” zumindest in den Innenstädten zu reduzieren. Dazu braucht es Konzepte wie Park & Ride, Carsharing und öffentliche Verkehrsmittel. Das Auto wird in diesem Szenario zum Verkehrsmittel außerhalb der Stadt, das für die meisten Menschen innerhalb der Stadtgrenzen gar nicht mehr nötig ist. Viele Städte in den Niederlanden haben diesen Wandel bereits vollzogen und eindeutig demonstriert, dass von einer Innenstadt mit weniger Autos alle profitieren können – selbst Autofahrer:innen, für die eine Fahrt in die Innenstadt oft zentimetergenaues Manövrieren und Stress bei der ewigen Parkplatzsuche bedeutet.