Es ist jedem schon einmal passiert, denn es ist menschlich: Man hat etwas getan, das nicht richtig ist und damit andere geärgert oder gar vor den Kopf gestoßen. So etwas passiert entweder beabsichtigt, weil man damit etwas bezwecken wollte – oder unbeabsichtigt, etwa, weil man unachtsam war. Die Folgen können leicht oder schwerwiegend sein. Eines ist in dieser Situation jedoch immer gleich: Man fühlt sich nicht gut und möchte die Sache aus der Welt räumen.
Wer kennt es nicht, dass man etwas getan hat, was einem hinterher unangenehm ist? In vielen Fällen sind es Kleinigkeiten, die entsprechend schnell auch wieder aus der Welt geräumt werden können, indem man einfach “Entschuldigung!” sagt. Manchmal ist die Folge einer Aktion aber dermaßen schwerwiegend und peinlich, dass man sich am liebsten eine Zeitmaschine wünschen würde, um diese Sache ungeschehen machen zu können. Je nach konkreter Situation hat man schließlich eine oder mehrere Personen mit dem eigenen Verhalten verletzt – und in einem solchen Fall ist es dann selbstverständlich nicht mit einem bloßen Wort des Bedauerns getan.
Formen der Entschuldigung
Verletzende Handlungen können sowohl im Privatleben als auch im Job passieren. Je nach Art des Fehlverhaltens hat man nun unterschiedliche Möglichkeiten, die Wogen wieder zu glätten – oder es zumindest zu versuchen, denn ob die Entschuldigung angenommen wird, hängt natürlich auch vom Gegenüber ab.
Die einfachste Möglichkeit ist, das Gespräch zu suchen und dem anderen sein Bedauern mündlich mitzuteilen. In manchen Fällen aber ist das nicht möglich oder unpassend; dann bietet sich eher ein Ausdruck der Reue in schriftlicher Form an. Ein ehrliches und authentisches Entschuldigungsschreiben ist in schwerwiegenden Fällen mehr als angebracht. Wenn man sich mit der Formulierung der Entschuldigung schwertut, kann eine Auswahl an Entschuldigungs-Vorlagen hilfreich sein, um die passenden Worte zu finden.
Eine schriftliche Entschuldigung kann im Geschäftsleben, zum Beispiel bei einem Kunden oder einer Kundin, der bessere Weg sein. Je nachdem, wie sehr das Gegenüber verärgert ist, wird er vielleicht nicht ans Telefon gehen wollen oder erwartet einfach, dass man sich etwas mehr anstrengt, indem man die Entschuldigung auf Papier oder per Mail verfasst. Ebenso kann eine geschriebene Entschuldigung auch im privaten Bereich bei einem Freund die beste Art der Entschuldigung sein, wenn dieser etwa die Tür nicht aufmacht, weil er dermaßen gekränkt ist.
Was bei einer Entschuldigung zu beachten ist
Egal, ob mündlich oder schriftlich: es ist wichtig, beim Entschuldigen das ein oder andere zu beachten, denn sonst wirkt es nicht nur unglaubwürdig, sondern kann den anderen sogar noch mehr verärgern beziehungsweise verletzen. Wenn man sich an ein paar Regeln hält, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch hoch, dass der andere die Entschuldigung anzunehmen bereit ist.
1. Sich innerhalb eines angemessenen Zeitraums entschuldigen
Je nach Schwere der Tat, die man bereut, ist es angeraten, sich möglichst schnell oder aber erst nach einer Bedenkzeit beim Gegenüber zu entschuldigen. Gerade dann, wenn man dem anderen mit seiner Aktion sehr zugesetzt hat, kann es vorteilhaft sein, etwas zu warten. Wenn es nämlich zu schnell geht, kann es beim anderen so ankommen, als meinte man es gar nicht ernst. Außerdem ist es manchmal angebracht, dem Gegenüber ein bisschen Zeit zu geben, damit er oder sie etwas Abstand gewinnen kann. Zu lange sollte man jedoch auch nicht warten, denn dann kann es ebenfalls sein, dass die Entschuldigung nicht mehr glaubwürdig ist.
2. Das Verhalten erklären
Ein Grund, weshalb gewisse Verhaltensweisen einen anderen Menschen kränken, ist, dass er oder sie das Handeln nicht nachvollziehen kann. Wenn man also dem anderen erklärt, wie es zur verletzenden Handlung kam, entschuldigt das die Tat zwar nicht – allerdings versteht der andere dann vielleicht die Hintergründe und bewertet das Verhalten eventuell anders. Selbst, wenn er es dann immer noch nicht vergibt, kann man für sich selbst zumindest sagen, dass man diesen wichtigen Schritt gegangen ist.
3. Sein Bedauern zum Ausdruck bringen
Es ist wichtig, dem anderen klarzumachen, dass man eingesehen hat, dass das eigene Verhalten nicht gerechtfertigt war. Indem man Reue zeigt und sein Bedauern ausdrückt, zeigt man dem anderen auch, dass er einem erstens nicht egal ist und beweist zweitens, dass man ein gewisses Maß an Empathie besitzt. Und wer ehrliches Mitgefühl zeigt, hat größere Chancen, dass ihm vergeben wird.
4. Sich nicht herausreden
Man muss sich vor Augen führen, dass man eine Aktion begangen hat, die man besser hätte bleiben lassen sollen. Das ist Tatsache, denn nur aufgrund dessen ist man überhaupt in die Situation gekommen, dass man sich nun entschuldigen muss. Entsprechend direkt sollte man an die Sache auch herangehen. Das bedeutet, dass man es vermeiden sollte, sich herauszureden oder gar zu rechtfertigen. Denn so würde man die Entschuldigung abschwächen oder sogar dafür sorgen, dass sie nicht ehrlich wirkt. Dass das letztendlich eher nicht zum gewünschten Ergebnis führt, versteht sich von selbst.
5. Um Vergebung bitten
Eine Entschuldigung sollte idealerweise dazu führen, dass das Gegenüber einem vergibt. In manchen Fällen reicht das reine Bereuen aber nicht aus, etwa, wenn der andere durch die Tat zu sehr enttäuscht worden ist. Dann ist es angebracht, die andere Person tatsächlich auch um Vergebung zu bitten. Das lässt sich umsetzen, indem man die Reue mit den Worten “Kannst du mir verzeihen?” abschließt. Damit zeigt man dem anderen, dass man sich der Schwere der Tat bewusst ist und es wirklich zu schätzen weiß, wenn er einem vergibt. Eine Garantie für Vergebung gibt es allerdings nicht.
6. Hilfe anbieten
Je nachdem, was passiert ist, kann es helfen, dem anderen eine Wiedergutmachung anzubieten. Bei einem kleinen Faux-pas geht das natürlich einfacher. Hat man beispielsweise einen Gegenstand des anderen beschädigt, kann man sich etwa an den Reparaturkosten beteiligen oder die Sache neu beschaffen. Bei anderen Taten, wie etwa einer emotionalen Verletzung, ist das schon schwieriger. Hier muss man sich überlegen, wie man die Seele des anderen “streicheln” kann, damit dieser über diese Sache hinwegkommt.
7. Besserung geloben
Etwas ist passiert. Etwas, das negative Folgen hat und das man nicht mehr ungeschehen machen kann. Das vielleicht sogar Risse in der Beziehung zu der anderen Person hinterlassen hat. Damit muss man nun leben – die andere Person muss es genauso. Selbst, wenn man es nicht mehr gutmachen kann, sollte man zumindest Besserung geloben und diese Absicht dann auch umsetzen. Wenn man nämlich denselben Fehler immer wieder macht, wirkt eine Entschuldigung wie eine leere Worthülse. Entsprechend gering ist dann auch die Bereitschaft des anderen, erneut zu verzeihen.
Wenn alle Mühe umsonst war
Nicht immer jedoch werden Entschuldigungen vom Gegenüber angenommen. Das kann sehr schmerzhaft sein, denn immerhin hat man sich bemüht, eine Sache aus der Welt zu räumen und sich bis zu einem gewissen Grad auch selbst abgewertet. Dennoch muss man in einem solchen Fall damit leben, dass einem der andere – aus welchen Gründen auch immer – nicht verzeihen kann. Es kann dabei helfen, die ganze Angelegenheit als eine Lektion anzusehen, sodass man vergleichbare Fehler in der Zukunft vermeidet.