Im Jahr 1492 landete Christoph Columbus auf den Bahamas und läutete damit die Entdeckung des Doppelkontinents Amerika durch die Europäer ein. Die Eingeborenen der Bahamas-Inseln brachten den Seeleuten Geschenke, darunter Tabakblätter. Was damit überwiegend zu tun ist, erfuhren sie aber erst auf Kuba, das als nächstes Ziel angesteuert wurde. Dort sahen sie, wie Eingeborene die Tabakblätter zusammenrollten, anzündeten und den Rauch inhalierten. Heute, über 500 Jahre später, ist sich die Menschheit der Auswirkungen dieses „Geschenks“ bewusst , doch es freundlich, aber bestimmt zurückzugeben, geht nicht mehr.
Immerhin gibt es inzwischen Ersatzmittel, etwa Verdampfer, die die Folgen des Rauchens etwas abmildern und den Weg zu einem rauchfreien Leben aufzeigen können. Doch noch ist die gesamte Welt weit davon entfernt, dem Tabak Goodbye zu sagen. Wobei einmal mehr die Industriestaaten eine negative führende Rolle einnehmen, denn Rauchen erfreut sich vor allem in Europa und Nordamerika großer Beliebtheit.
Rauchen, in der Regel dreifach schädlich
Nicht nur, dass der im Tabak enthaltene Teer die Lungen der RaucherInnen zu kleistert und dass zudem Personen in unmittelbarer Umgebung durch Passivrauchen gleichermaßen gesundheitliche Schäden erleiden können. Es kommt noch hinzu, dass heute überwiegend Filterzigaretten konsumiert werden. Diese Filter jedoch, mögen sie zwar den Raucher oder die Raucherin ein bisschen vor dem Teer und den weiteren Stoffen wie Arsen, Blei, Nikotin und Chrom im Tabak schützen, haben sich zum Umweltproblem Nr. 1 gemausert.
Können Sie sich die Zahl 4,5 Billionen vorstellen? Das ist eine Zahl mit 15 Nullen. Das ist zugleich die Anzahl an Zigarettenfiltern, die jährlich statt im Aschenbecher in der Landschaft landen. Es ist inzwischen die häufigste Form von Müll, die es gibt. Nicht nur, dass die Filter aus Kunststoff bestehen und damit Jahrzehnte benötigen, bis aus ihnen Mikroplastik wird. Die in ihnen enthaltenen Giftstoffe werden ausgewaschen und landen m Boden, in den Flüssen und Meeren. Von Vögeln und Fischen werden sie mit Nahrung verwechselt, verstopfen deren Darm und lässt die Tiere verhungern.
Trotz hoher Tabaksteuern – Rauchen ist ein Desaster
Immer wieder werden von Statistikern, Medizin- und Wirtschaftsforschern Berechnungen und Studien durchgeführt, die die finanziellen Folgen des Rauchens in einer Gesellschaft beleuchten. Tatsächlich gibt es zwei gegensätzliche Berechnungen, die aber paradoxerweise beide recht haben. Einerseits stimmt es, dass Rauchen und die daraus entstehenden Folgekosten den Staat weit mehr kosten, als die Tabaksteuer einbringt. Diese Berechnung basiert auf den direkt entstehenden Kosten und wurde von Medizinforschern durchgeführt.
Wirtschaftswissenschaftler beleuchten andrerseits den Lebenszyklus von Rauchern und stellen diesen denen von Nichtrauchern gegenüber. Dies bringt als Ergebnis, dass im großen und ganzen Raucher ihre Folgekosten selbst tragen, auch unter dem zynischen Aspekt, dass sie rund 10 Jahre früher sterben als Nichtraucher und damit 10 Jahre weniger Rente kassieren. Vermutlich würde die Berechnung der Wirtschaftsforscher anders ausfallen, würden die Kosten der Beseitigung der Kippen mit einbezogen, doch das ist ein anderes Segment.
In beiden Berechnungen aber sind sich Medizin- wie Wirtschaftsforscher einig, dass Rauchen ein so extrem gesundheitsschädliches Verhalten darstellt, dass nicht zu rauchen, die beste Lösung darstellt.