In der Woche vom Montag, den 19. Februar 2024 an, geht das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung noch einmal zur Beratung durch den Bundestag, was aber am Termin zur Inkraftsetzung des Gesetzes, den 1. April 2024, kaum etwas ändern wird. Ab dann ist es Personen, die über 18 Jahre alt sind, erlaubt, bis zu drei Cannabispflanzen aus Cannabis Samen oder vorgezüchteten Hanfpflanzen selbst anzubauen.
Es ist ein Thema, das nicht nur in Deutschland kontrovers diskutiert wird. Dabei ist Deutschland bezüglich der Legalisierung von Cannabis keineswegs allein. In vielen Ländern ist die Pflanze beziehungsweise das in ihr enthaltene THC zumindest für medizinische Zwecke erlaubt. In Deutschland bereits seit dem 10. März 2017. In der medizinischen Forschung ist die positive Wirkung von THC, etwa auf Schmerzpatienten, schon seit langem unbestritten. Jährlich werden rund 120.000 Patienten allein in Deutschland regelmäßig Arzneimittel auf Basis von Cannabis vom Arzt oder der Ärztin verschrieben.
Cannabis ist keine harte Droge
Andere Staaten sind schon weiter. In Kanada beispielsweise ist Cannabis seit 2018 völlig legalisiert. Interessant ist der Weg, den die Niederlande bestreiten. Schon seit 1976 wird dort der Besitz von maximal 30 Gramm Cannabis nicht mehr strafrechtlich verfolgt, obwohl es eigentlich nach holländischem Recht bis heute eine Straftat darstellt. Dass die Niederlande seit 1976 eindeutig nicht im Drogensumpf untergegangen sind, zeigt sich zum Beispiel am BIP pro Kopf. Da liegen die Niederlande auf Platz 11 weltweit, während Deutschland nur auf den 20. Platz kommt (Stand 2022). Auch Kanada konnte in den nun 7 Jahren keine negativen Auswirkungen durch die Legalisierung feststellen.
Viele Menschen nutzen Cannabis als Beruhigungsmittel, um aus dem immer hektischer werdenden Alltag herunterzukommen. Eine weit sanftere Art der Entspannung als etwa Alkohol und gesundheitlich wesentlich weniger gefährlich. Indem sie Cannabis Samen bestellen und die Pflanzen selbst aufziehen, besitzen sie gleichzeitig die volle Kontrolle über den Umgang mit dem Hanf. Das oft propagierte kriminelle Umfeld mit Dealern und dunklen Ecken im Bahnhofsviertel ist schon heute in Bezug auf Cannabis ein Klischee, das längst nicht mehr stimmt.
Cannabis ist in der Mitte der Gesellschaft
Laut dem Bundesgesundheitsministerium konsumierten 2021 rund 4,5 Millionen Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren mindestens einmal Cannabis im Jahr. Es ist mit Cannabis genauso wie mit allen anderen Dingen, die der Mensch zu sich nimmt. Schon im 16. Jahrhundert hat dazu der Schweizer Arzt Paracelsus treffend formuliert: „Alle Ding sind Gift und nichts ohn Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.” Dabei besitzt Cannabis keinerlei süchtig oder abhängig machende Substanzen und schon gar keine Gifte.
Zucker gefährlicher als Cannabis?
Es kann bei zu häufigem Konsum eine psychologische Abhängigkeit entstehen, richtig! Aber die gibt es beispielsweise bei Zucker auch. Wie viele Menschen sterben jährlich an Diabetes und den Folgen von Adipositas? Derartig verheerende Folgen durch den überbordenden Zuckerkonsum schließen sich bei Cannabis von Anfang an aus. Selbst wenn eine psychisch bedingte Abhängigkeit durch Cannabis entsteht, lässt sich diese ohne körperliche Entzugserscheinungen heilen, einfach durch Absetzen des Konsums, wobei nur ein geringer Teil der Cannabis-Konsumenten überhaupt die Veranlagung zur psychischen Abhängigkeit in sich trägt. Insofern kann man durchaus die These aufstellen, dass Zucker gefährlicher ist als Cannabis.