Die Frage nach den Trends stellt sich jedes Jahr und jedes Jahr wird kaum jemand schlau daraus. Diejenigen, die sich als Trendsetter bezeichnen, geben fröhlich Tipps zum Einrichten ab und reden über interessante Farben. Der Haken dabei ist, das jede und jeder der „Trendsetter“ seine oder ihre ganz eigene Vorstellung davon hat, was denn nun trendig ist. Ein Klassiker in dieser Beziehung scheint jedoch unvergänglich. Persönliche Bilder, schön gerahmt. Nur heute einfach in größeren Ausmaßen und, richtig edel, als Foto auf Leinwand gedruckt. Moderne Technik macht es bezahlbar.
Immerhin ist bei den Trends als recht sicher anzunehmen, dass die Phase „Grau“ überwunden scheint und dies schon etwa 3 Jahre lang. Alles wurde vorher in ein geschmackvolles Grau getaucht, kühne Zeitgenossen mischten mitunter Schwarz darunter. Es geht inzwischen eindeutig viel bunter zu bei der Innendekoration, sehr zum Leidwesen der Möbeldesigner, denn bunt hatten wir in der Vergangenheit schon einige Male. Ältere Jahrgänge erinnern sich an die 1970er- und 1980er-Jahre mit großformatigen Tapetenmustern und natürlich legendären Fototapeten, davor ein Nierentisch, auf dem eine Lavalampe vor sich hin waberte. Alles inzwischen wieder aus der Taufe gehoben.
Nachhaltigkeit wird zum festen Bestandteil
Zwischen die stilistischen Boten der Rock- und vor allem der Popzeit mischen sich Dekomaterialien, die eine andere Botschaft in sich tragen. Materialien, die entweder schon einmal in Gebrauch waren oder als Neuware so gestaltet sind, das sie nicht zum Umweltproblem werden. Darum haben auch Shabby-Chic und Vintage nach wie vor ihren Platz in den Trends des Jahres 2024.
Dabei darf es kunterbunt zugehen, ebenso wie bei Pippi in ihrer Villa, nur meist ohne Pferd und Affe. Moderne Innenraumfarben auf Wasserbasis erlauben es, sich auszutoben ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen und für passenden Möbelnachschub ist gesorgt. Flohmärkte, Keller und Dachböden sind voll bis oben hin an schweren Schränken und Kommoden aus Vollholz, die so stabil gebaut sind, dass sie nicht nur hundert, sondern gleich zweihundert Jahre halten. Allemal besser, als in der Müllverbrennung zu landen.
Guter Stil folgt der Geometrie
Wer in seinem Wohnzimmer nicht unbedingt die gesamte RAL-Farb-Palette zur Schau stellen will und fröhlich Biedermeier, Gelsenkirchener Barock sowie schwedisch klingende Regale durcheinander mixt, kann sich an den unverbrüchlichen Regeln der Eleganz festhalten. Diese Regeln sind weitab jeglicher Trends oder Moden und nahmen ihren Anfang bei keinem geringerem als dem Sonnenkönig, Ludwig XIV.
Das bedeutet nicht, sich im Stil des Rokoko einzurichten, sondern eine farbliche und geometrische Abstimmung zwischen den Möbeln, der Dekoration, der Beleuchtung, den Wänden, des Bodens und der Decke zu erreichen. Das ist gar nicht so schwierig. Zuerst sollte sich für eine Farbe und deren Farbtöne entschieden werden, die sich unter Beimischung von Schwarz oder Weiß ergeben. Beide Abtönungen sind in einem Raum erlaubt.
Bei Möbeln und Dekoration wiederum ist der goldene Schnitt die Faustregel, an die es sich zu halten gilt. Nur die Decke darf dabei außen vor bleiben. Grob lässt sich der Goldene Schnitt als geometrische Aufteilung in zwei Drittel und ein Drittel vorstellen. Wände und Boden sind hierbei als separate, eigenständige Flächen zu betrachten. Zum Beispiel steht an einer Wand ein Sofa und ein kleiner Tisch, vielleicht noch ein Regal, zusammen bedecken diese Gegenstände vielleicht 40 % der Wandfläche. Dann bleiben noch rund 26 % Wandfläche, um diese mit Bildern, Fotos oder Deko zu füllen. Ein Drittel der Wand bleibt frei. Der goldene Schnitt ist übrigens seit über 2300 Jahren bekannt und hält sich immer noch.