von Betina Graf am 7.10.2019
Weihnachten und die Adventszeit davor können wir als Zeit voller Trubel und Hektik, aber auch als Zeit der Besinnung und Freude erleben. Der tiefere Sinn von Weihnachten erschließt sich uns mehr im Innern als im Äußeren, schöne Weihnachtsgrüße und Weihnachtsgedichte zeugen davon. Auf dieser Seite geht es darum, die Adventszeit, Weihnachten sowie das Weihnachtsfest im Einklang zu erleben – im Einklang mit unseren persönlichen Idealen und vielleicht in Annäherung an die spirituelle Idee, die mit der Geburt von Jesus in unsere Welt getragen wurde. Jenseits von fremden Erwartungen und dem Trubel der Vorweihnachtszeit dürfen wir uns auf den Weg machen, die Bedeutung von Weihnachten für uns schrittweise zu erschließen und die (Vor-)Weihnachtstage danach auszurichten.
- Weihnachten in einem Spannungsfeld
- Weihnachten in Liebe, Harmonie und Familienglück?
- Weihnachten und unsere Werte miteinander vereinbaren
- Weihnachten – ein Fest der Erwartungen?
- Weihnachten, wie es mit der Geburt von Jesus zu tun hat
- Wie sieht die äußere Gestaltung von Weihnachten mit dem zugehörigen Brauchtum aus?
- Welchen Sinn können wir selbst Weihnachten und dem Weihnachtsfest geben?
- Worin liegt der besondere Zauber, den viele rund um Weihnachten verspüren?
- An liebe Mitmenschen mit schönen Weihnachtsgrüßen denken
- Weihnachten den Kindern nahe bringen
Wie können wir uns nun der Geschäftigkeit und dem Getriebe, die die Vorweihnachtszeit und Weihnachten selbst oft begleiten, entziehen und ein eigenes Konzept entwickeln, das den ursprünglichen Sinn von Weihnachten berührt und würdigt sowie unseren Bedürfnissen und Werten entspricht – damit wir Weihnachten, die Weihnachtszeit und das Weihnachtsfest selbst wahrhaft, besinnlich und in Freude erleben dürfen?
Weihnachten im Spannungsfeld zwischen Weihnachtsbräuchen, Geschäftigkeit und Erwartungen
In der Weihnachtszeit begegnen wir vielen Widersprüchlichkeiten, zum Beispiel:
- Die Weihnachtsbräuche haben gar nichts direkt mit der Geburt von Jesus zu tun. In den biblischen Geschichten wird der Geburtstag von Jesus nicht gefeiert (zumindest wird nicht davon geschrieben). D. h. die Weihnachtsbräuche sind weltlichen Ursprungs – und doch können sie uns Sinn und Halt geben.
- Die Hektik und der Trubel vor und zu Weihnachten, der sich verstärkt, je näher das Weihnachtsfest rückt, macht es schwer, den (inneren wie äußeren) Frieden zu spüren, der uns eigentlich mit der Geburt von Jesus verkündet wird. Im Gegenteil: Manchmal können wir richtigen Weihnachtsstress verspüren.
- Die Geburt von Jesus passierte fern seiner Heimat unter ärmlichen Umständen, die im Gegensatz zum heutzutage äußeren Reichtum der Geschenke in der Weihnachtszeit steht. Und doch finden wir in der Begegnung mit dem Jesuskind und den Umständen seiner Geburt einen unglaublichen inneren Reichtum vor.
Wie soll man sich da nur zurechtfinden?
Der Irrtum: Liebe, Harmonie und Familienglück als Ergebnis unserer Bemühungen
Und sei dies alles noch nicht genug, befinden wir uns in der Adventszeit und zu Weihnachten noch in einem besonderen Spannungsfeld: Vielleicht erwarten wir, wenn wir die Weihnachtsbräuche zur Entfaltung bringen und wenn wir die “erforderlichen” Weihnachtsaktivitäten wie das Nikolausfest für die Kinder organisieren, Weihnachtsfeiern besuchen, Plätzchen backen, Weihnachtsgeschenke kaufen, … erfüllen, dass wir dann – ja genau dann – als Ergebnis Harmonie, Liebe, Dankbarkeit und Verbundenheit erleben werden.
Und doch: Wieso der Streit beim Christbaumschmücken? Wie kommt es dann zum berühmt-berüchtigten “Weihnachtskrach”? Was läuft hier schief, wo wir uns doch so viel Mühe gegeben haben!
Irgendweih
Es fügte sich
von Zeit zu Zeit
dass Weihnachten wurde
im LandeUnd in den Herzen
der Menschen
war WinterIrgendwie
Ringo Effenberger
hatte ich mir
das Ganze
umgekehrt vorgestellt
Schauen wir uns das Spannungsfeld Weihnachten doch einmal in einer Grafik an (für diejenigen, die diese Seite auf dem Smartphone lesen, bitte die Grafik mit den Fingern größer ziehen, damit Sie sie lesen können):
Wenn wir uns dieses weihnachtliche Spannungsfeld ansehen, können wir vielleicht Mitgefühl mit uns selbst empfinden und das Bemühen erahnen, das hinter unserer Geschäftigkeit und den Erwartungen an Weihnachten liegt.
Weihnachten in innerer Harmonie zu unseren Werten gestalten
Auf dem Weg zu einem bewussten, mit den eigenen Werten in Einklang befindlichen Weihnachten können die folgenden Fragen und zugehörigen Seiten eine Führung sein:
Weihnachten – ein Fest der Erwartungen?
Eigentlich könnte Weihnachten ein Fest der frohen Erwartung sein. Doch wen man auch fragt, hierzulande wird unter “Erwartungen an Weihnachten” zumeist etwas anderes verstanden. Basierend auf Weihnachtsstress, Hektik, Trubel und zu viel Geld ausgeben kann es passieren, dass wir mehr die Dinge und “das Funktionieren” statt die Menschen sehen:
- Erwartung an andere, Dankbarkeit für das eigene Bemühen zu erhalten
- Erwartung, dass sich andere über die Geschenke freuen
- Erwartung, dass sich zu Weihnachten dann – endlich – Harmonie, Freude und Familienglück einstellen
- Erwartung, dass die Kinder zu Besuch kommen bzw. umgekehrt, die Erwartung, die die Kinder verspüren, ihre Eltern zu besuchen
Diese Erwartungen können einen Druck erzeugen, den wir seitens anderer verspüren oder den wir uns selbst machen. Dieser Druck führt genau zum Gegenteil von dem, was wir eigentlich erreichen wollen. Denn werden diese Erwartungen nicht erfüllt, stellt sich Enttäuschung ein.
Und irgendwo … auf dem Weg hin zum Weihnachtsfest … kann uns das Eigentliche, die frohe, spirituelle Botschaft von Weihnachten, abhanden kommen, und damit Weihnachten als christliches Fest. Wir können nun verstehen, weshalb dieses “Gebäude”, wie es oben in der Grafik veranschaulicht wurde, gar nicht funktionieren kann: ein reines Funktionieren, ein Erfüllen äußerlicher Erwartungen, kann sogar den ursprünglichen Weihnachtsgedanken zu einer Oberflächlichkeit verkommen lassen, so dass wir die zugrundeliegende tiefe Freude gar nicht mehr spüren können. Es erscheint so, als könnten die Bräuche und die Erwartungen an Weihnachten das Eigentliche, den Urgrund des Festes, überdecken, so dass das Gefühl entstehen kann, dass Weihnachten zu etwas rein Kommerziellem verkommen ist.
Kein Wunder, dass so manche vor Weihnachten und dem Weihnachtsfest fliehen!
Doch ist das die Lösung? Oder sollen wir die Weihnachtsbräuche abschaffen? In der Regel werden wir den Weg des geringsten Widerstands wählen: Wir beugen uns den Erwartungen, kaufen teure Weihnachtsgeschenke, schreiben Weihnachtskarten und richten das Weihnachtsfest festlich und kulinarisch schmackhaft aus.
Im besten Fall genießen wir die stimmungsvollen Lichter, die Vorfreude der Kinder auf die Weihnachtsgeschenke und die gemeinsame Zeit mit der Familie. Irgendwann sind wir froh, wenn Weihnachten wieder vorbei ist, und wir gut genährt und emotional einigermaßen heil aus der Sache herausgekommen sind.
Weihnachten, wie es mit der Geburt von Jesus zu tun hat
Gibt es noch ein anderes Weihnachten, ein Weihnachten, das uns persönlich anrührt, das uns wahrhaft im Herzen berühren kann und das tatsächlich etwas mit der Geburt von Jesus zu tun hat? Und geht das auch für Andersgläubige und Atheisten?
Tragen wir nun einmal gedanklich Schicht um Schicht ab, und dringen wir vor zu dem neugeborenen Kind in der Krippe, zu den Weissagungen, die sich um die Geburt von Jesus ranken, zum Stern von Bethlehem und zum Engel, der für uns auch heute noch eine frohe Botschaft überbringen kann.
Was ist die eigentliche spirituelle Botschaft, die in der Geburt von Jesus steckt, und die wir in die Weihnachtszeit mit hineinnehmen können? Zum Beispiel:
- Die Liebe und die Nächstenliebe sind das Wichtigste im Leben.
- Es gibt einen inneren Reichtum, der nichts mit Reichtum im Außen zu tun hat, und auf den es in spiritueller Hinsicht ankommt.
- Mit dem Herzen schenken ist wichtiger als der monetäre Wert der Geschenke.
Wie sieht dann die Adventszeit aus, und wie gestalten wir dann Weihnachten?
Wie sieht die äußere Gestaltung von Weihnachten mit dem zugehörigen Brauchtum aus?
Diese Frage führt uns zur weihnachtlichen Tradition, zu dem eher weltlichen Ursprung der Bräuche rund um Weihnachten, wie sie beispielsweise in Adventskalender, Adventskranz, Mistelzweigen, Lichterketten, Christbaum und sogar im Weihnachtsmann ihren Ausdruck finden. Es stellt sich die Frage, ob dieses weihnachtliche Brauchtum aufgrund der weltlichen Ursprünge im Gegensatz zum Gedanken, der hinter Weihnachten steckt, steht, oder ob – und wenn ja, dann wie – wir eine Brücke hin zum weihnachtlichen Sinn bauen können:
Welchen Sinn können wir selbst Weihnachten und dem Weihnachtsfest geben?
Bei dieser Frage geht es um unseren bewussten Umgang mit Weihnachten im Sinne der praktischen Umsetzung dessen, was wir für uns als richtig erkannt haben (und wo wir vielleicht bewusste Zugeständnisse machen wollen). Es geht darum, wie wir in der heutigen Zeit ganz konkret Weihnachten und das Weihnachtsfest gestalten wollen – für uns, für unsere Familie und insbesondere unsere Kinder, für unsere Freunde und Bekannten, damit wir Weihnachten im wahrsten Sinne des Wortes besinnlich und voller Freude erleben dürfen:
Worin liegt der besondere Zauber, den viele rund um Weihnachten verspüren?
Lassen Sie sich entführen in etwas erweiterte, den meisten eher unbekannte Kapitel der Weihnachtsgeschichte, wie Sie sie vielleicht noch nicht kennen, und wie sie sie uns Edgar Cayce in einigen seiner Readings anschaulich nahe bringt:
An liebe Mitmenschen mit schönen Weihnachtsgrüßen denken
Eine liebevoll zusammengestellte Sammlung verschiedener moderner Weihnachtsgrüße, für Sie kostenlos über WhatsApp oder Pinterest zu teilen, macht es Ihnen leicht, mit einem passenden Weihnachtsgruß mitzuteilen: “Du bist wichtig für mich, ich denke an dich”.
Machen wir uns gemeinsam auf den Weg, die weihnachtliche Freude für uns zu entdecken, und die Weihnachtszeit sowie Weihnachten selber als das Fest zu gestalten, wie es von seiner Bedeutung und Idee her gemeint ist, oder – für die Nicht-Christen unter uns – wie wir es verstehen können und wollen!
Weihnachten den Kindern nahe bringen
Wenn wir an Weihnachten und das Weihnachtsfest denken, denken die Eltern und Großeltern unter uns vielleicht allem voran an die Kinder und ggf. Enkelkinder, die sich oft schon Wochen vorher auf das Fest (und die damit verbundenen Geschenke) freuen. Doch sind es wirklich nur die Weihnachtsgeschenke, die die Vorfreude der Kinder bewirken? Oder ist es vielmehr die Zeit, die wir unseren Kindern und Enkelkindern widmen? In Kombination mit dem Spaß, den wir mit den Kindern haben, wenn wir mit ihnen zusammen gemeinsame Aktionen und Unternehmungen in der Adventszeit durchführen?
Denken wir daran, dass wir Kindern eine besondere Freude schenken, wenn wir mit dem Herzen dabei sind: sei es beim Plätzchenbacken im Advent, beim Basteln von Weihnachtssternen, beim Lesen von Weihnachtsgeschichten für Kinder, beim Lesen bekannter Weihnachtssprüche für Kinder, beim Schlittenfahren im Schnee, beim Schlittschuhlaufen draußen oder in der Halle und bei anderen adventlichen oder weihnachtlichen Aktivitäten.
Frohe Weihnachten mit Essays: