Druckverschlussbeutel

Druckverschlussbeutel: eine bis heute geniale Verpackungslösung aus den 1950er-Jahren

Druckverschlussbeutel erleichtern den Alltag in vielen Bereichen. Diese Kunststoffbeutel verfügen über einen verschließbaren Rand mit zwei Plastikstreifen, die ineinander einrasten und den Beutel luftdicht verschließen. Das Öffnen und Schließen erfolgt einfach per Fingerdruck. Um zu erfahren, wem diese geniale Erfindung zu verdanken ist, geht es zurück in die Vergangenheit.


Erfindergeist trifft Aufmerksamkeit

Die Geschichte des Druckverschlussbeutels beginnt in den 1950er-Jahren. Der innovative Unternehmer Steven Ausnit stand vor einem alltäglichen Problem: Er suchte nach einer einfachen Methode, Lebensmittel frisch zu halten. Der in Rumänien geborene und in den 1940er-Jahren in die USA emigrierte Ingenieur zeichnet sich durch eine hohe Neugierde und einen untrüglichen Unternehmergeist aus. Er gründete schnell gleich mehrere Firmen, die ihren Fokus auf die Lösung von Alltagsproblemen legten. Im Rahmen dessen entstand auch die Idee zum Druckverschlussbeutel. Ausnit beobachtete, wie Menschen mit herkömmlichen Verpackungen kämpften. Gummibänder, Klebeband und Drahtbinder waren umständlich.

Dass es einfacher gehen kann, bewies der Erfinder 1951. In diesem Jahr meldete er sein erstes Patent an. Es beschrieb einen Kunststoffbeutel mit einem Druckverschluss. Zwei Plastikstreifen rasteten ineinander ein. Sie bildeten eine luftdichte Versiegelung. Der Verschluss ließ sich leicht öffnen und wieder schließen. Erstaunlich ist, dass niemand die Idee vor ihm hatte, da sie so simpel anmutet. Der Grund dafür liegt vielleicht in der Umsetzung.

Die Umsetzung als Herausforderung

Die Umsetzung Ausnits Idee erwies sich als Herausforderung. Er experimentierte mit verschiedenen Materialien und Designs, jedoch überzeugte ihn nichts zu 100 %. Über viele Jahre hinweg verfeinerte er den Verschlussmechanismus, um ihn zu optimieren. Im Jahr 1954 war es dann soweit: Er gründete die Firma Flexigrip Inc., die die ersten kommerziellen Druckverschlussbeutel produzierten.

Anfangs fanden die Beutel nur langsam Verbreitung. Viele Menschen waren skeptisch gegenüber der neuen Technologie. Ausnit setzte auf Durchhaltevermögen und kontinuierliche Verbesserungen, um die breite Masse von seiner Verpackungslösung zu überzeugen. Dafür entwickelte er unter anderem Maschinen zur Massenproduktion der Beutel. Sie waren ein Standpfeiler für seinen Erfolg, der sich in den 1960er-Jahren schließlich einstellte. Lebensmittelhersteller erkannten die Vorteile der Druckverschlussbeutel. Sie boten Frische und einfache Handhabung. Auch Verbraucher schätzten die praktische Verpackung zunehmend und somit begannen immer mehr Privatpersonen damit, Druckverschlussbeutel zu kaufen.

Vom Nischen- zum Massenprodukt

Ausnit erweiterte sein Geschäft zunehmen. Er lizenzierte die Technologie an andere Hersteller, wodurch der Druckverschlussbeutel zu einem weltweiten Massenprodukt wurde. In den 1970er-Jahren dürfte es kaum einen Haushalt gegeben haben, der diese Verpackung nicht bei sich im Küchenschrank liegen hatte. Zweifelsfrei brachte diese Erfindung Ausnit einen bahnbrechenden wirtschaftlichen Erfolg. Wichtiger war ihm jedoch der Nutzen für die Verbraucher. Er sah seine Beutel als Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung: Die einfache Wiederverschließbarkeit half, Nahrungsmittel länger frisch zu halten.

Wie sehr ihm die Menschen am Herzen lagen, demonstrierte Ausnit zudem durch das Engagement in verschiedenen philanthropischen Projekten. Er unterstützte Bildungsinitiativen sowie gemeinnützige Organisationen. Sein größtes Vermächtnis ist bis heute allerdings der Druckschlussbeutel. Noch immer ist er in Supermärkten rund um den Globus in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Wer seine Geschichte kennt, erachtet ihn nicht nur als Symbol für alltagstaugliche Innovationen, sondern auch als Zeichen für Beharrlichkeit im Unternehmertum.