Jedes Haus in Deutschland ist heutzutage mit elektrischen Leitungen ausgestattet und an das Stromnetz angebunden. In fast jedem Zimmer befinden sich mehrere Steckdosen, aus denen elektrische Geräte aller Art mit Strom versorgt werden können, vom Kino-Fernseher bis zum einfachen Nachtlicht. Und auch das Deckenlicht, das bequem per Lichtschalter eingeschaltet werden kann, ist vom modernen Stromnetz abhängig.
Dass heutzutage selbst Kinder ohne Probleme oder Risiken elektrische Geräte benutzen können, ist das Ergebnis einer langen Entwicklung. Denn dass Strom das Potential zum Töten hat, ist spätestens seit der Erfindung des Elektrischen Stuhls allgemein bekannt. Die Stromstärke, auf die heute jeder Haushalt via Steckdose jederzeit zugreifen kann, reicht aus, um ein menschliches Herz zum Stillstand zu bringen. Nur dank gewissenhafter Reglementierung, Normierung und Aufklärung ist es möglich geworden, Strom gefahrlos in den Alltag zu implementieren. Nichtsdestotrotz ist die elektrische Sicherheit zu Hause nach wie vor ein wichtiges Thema, das vor allem bei Renovierungsarbeiten schlagartig relevant wird. Spannungsmesser und andere Messgeräte helfen Heimwerker:innen dabei, sich und ihre Familien vor Unfällen zu schützen.
Die Geschichte der Elektrifizierung
Als die Elektrifizierung in Europas urbanen Zentren um 1900 begann, war es noch alles andere als sicher, Strom zu nutzen. In den Pionierjahren der Elektrizität gab es noch keine Normen bezüglich Leitungen, Verbindungen, Stromstärke, Isolierung etc. Was im besten Fall ärgerlich war und es erschwerte, das beliebte elektrische Licht zu installieren, konnte im schlimmsten Fall das Leben kosten. Stromkabel waren oft in desolatem Zustand oder verfügten von Anfang an über keinerlei Isolierung. Da sie zudem oft mitten durch den Raum führten, waren Unfälle, oft mit tödlichem Ausgang, vorprogrammiert.
Trotz der hohen Unfallzahlen durch Elektrizität setzte sich die neue Technologie jedoch unaufhaltsam durch. Das mag damit zu tun gehabt haben, dass die Alternative zum elektrischen Licht – eine Lampe mit echter Flamme – mindestens genauso gefährlich war. Statt eines Stromschlags, der immerhin nicht zwangsläufig tödlich ist und (zunächst) nur eine Person trifft, drohte durch Lampen mit Flamme ein Hausbrand, der sich schnell auf ein ganzes Stadtviertel ausbreiten konnte. Das Sprichwort “Schere, Messer, Feuer, Licht sind für kleine Kinder nicht” erinnert an diese Zeiten.
Elektrische Sicherheit heute
Auch, wenn der Strom heute gut abisoliert durch die Wand läuft und Sicherungen bei einem gefährlichen Zwischenfall Schlimmeres verhindern sollen, ist beim direkten Arbeiten mit Strom immer noch große Gefahr gegeben. Schon ein einziger Stromschlag kann tödlich sein. Aus diesem Grund sollten Sie …
- immer die Sicherung herausnehmen, wenn Sie mit Strom oder an elektrischen Kabeln arbeiten.
- keine elektrischen Geräte verwenden, die nicht für den europäischen Markt zugelassen sind.
- elektrische Geräte entsorgen, die zum Beispiel die Sicherung herausspringen lassen, bei der Benutzung ungewöhnlich heiß werden oder verbrannt riechen.
- freiliegende Stromkabel regelmäßig auf Beschädigungen überprüfen und gegebenenfalls ersetzen oder mit Isolierband verstärken.
- vor dem Einsatz einer Bohrmaschine prüfen, wo Kabel durch die Wand laufen.
- für Kinder erreichbare Steckdosen mit einer Kindersicherung sichern und Kinder im Haushalt frühzeitig über die Gefahren von Strom aufklären.