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Betina Graf Über uns
Yoga am See

Entschleunigung leben. Geht das heute überhaupt noch?

Die nahezu perfekte Welt liegt uns buchstäblich zu Füßen bzw. erstreckt sich tagtäglich vor uns und erwartet, dass wir mindestens so perfekt sind, wie die Welt selbst (zu sein scheint). Ganz schön anstrengend kann es sein, diesen permanenten Druck, das Streben nach Perfektionismus mit jeder Faser des Körpers auszuleben. Wer einknickt, hat zweierlei zu befürchten: Entweder die perfekte Welt verzeiht, weil deutlich wird, dass sie selbst gar nicht so perfekt ist. Oder sie erdrückt, weil sie immer noch im Umhang des Perfektionismus gehüllt ist. Mit den folgenden Tipps kann es vielleicht etwas besser glücken, aus dem Hamsterrad des Perfektionismus auszusteigen – für wahre Entschleunigung und ein gutes Leben.

Entschleunigung beginnt im Kopf. Diese Methoden können helfen

Die Erkenntnis, dass der Dauer-Marathon, den so viele Menschen tagtäglich absolvieren, krank macht – diese haben nur wenige. Wer jedoch weiß, wie wohltuend Stressabbau und eine Auszeit vom Alltag sein können, wird immer wieder nach Möglichkeiten der Entschleunigung suchen. Welche Form der Entschleunigung ganz individuell sinnvoll ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

Praxistipp: Entschleunigung bedeutet: Zeit schaffen. Doch das ist nur möglich, wenn das Wörtchen „nein“ nicht nur ausgesprochen wird, sondern auch umgesetzt wird. Ohne die Gebote der Höflichkeit zu missachten, ist es durchaus sinnvoll und auch zielführend, Dinge nicht zu tun, die Stress verursachen. Das kann der Besuch bei Person XY ebenso sein wie der Haussitter-Posten bei den Nachbarn. Wer auf diesem Weg Zeit gewinnt, kann diese dazu nutzen, ungehetzt den Moment zu nutzen. Eine kraftspendende Auszeit kann dabei vielerlei Gestalt haben: Meditation, Autogenes Training oder Yoga sind die wohl am häufigsten genutzten Mechanismen, um eine Auszeit zu bewirken. Doch auch eine Fahrradtour, ein gutes Buch oder ein Spaziergang können der Entschleunigung des Kopfes dienen.

Sinnvoll oder nicht!? Jetzt wird aussortiert

Das Aussortieren kann für die meisten Menschen eine wahrlich reinigende Wirkung haben. Üblicherweise wird aussortiert, wenn ein Umzug ansteht oder eine Teil-Renovierung der Wohnfläche. Idealerweise wird jedoch in regelmäßigen Abständen aussortiert, um Luft zu schaffen – im Schrank und im Kopf. Für passionierte Jäger und Sammler stellt diese Aufgabe durchaus eine große Überwindung dar, denn sie würden am liebsten alles horten. Wer sich jedoch eine Ausmist-Regel auferlegt, wird auch diese Aufgabe gut meistern.

Praxistipp: Alles, was in den letzten zwei Jahren nicht benutzt wurde, darf getrost aussortiert werden, ohne eine Lücke zu reißen. Damit kann sich jeder sicher sein, dass saisonale Habseligkeiten erst dann aussortiert werden, wenn sie zwei Jahre unberührt im Keller oder auf dem Dachboden verstauben.

Wie viel Technik braucht ein Haushalt?

Wer sich noch nie dem Ausmisten gewidmet hat und einen Hang zur Anschaffung von Konsumgütern hat, der hat nun eine wahre Mammutaufgabe vor sich. Spannend wird in diesem Zusammenhang vor allem die Auswahl der technischen Helfer, die nötig und hilfreich sind, und das Aussortieren der Anschaffungen, die keinen Mehrwert bieten – oder vielleicht sogar noch den Hang zum Perfektionismus verschlimmern können.

Handy in der Hand

Praxistipp: Wer auch die technische Ausstattung auf den Prüfstand stellen möchte, der hat es hier ähnlich einfach wie beim Ausmisten von Schränken, denn: Was an Technik mindestens zwei Jahre verstaubt und unangetastet bleibt, darf ruhig aussortiert werden. So wird sich kein Mensch von wichtigen Helfern wie etwa einer Dampfbügelstation verabschieden, ob der Wecktopf allerdings noch gebraucht wird, obgleich es gar keine Obstbäume mehr im eigenen Garten gibt, darf dann getrost abgewogen werden.

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch ein Trend, der eigentlich einen Begriff aus der Ernährungsweise bemüht, um auf die Zeiträuber der heutigen Zeit hinzuweisen. Beim Digital Detox – also bei der Entgiftungskur von digitalen Medien, die in Form von Tablet, Laptop oder Smartphone das Leben bestimmen – erfährt der Körper eine Rückbesinnung auf das Leben vor Google. Und auch wenn für viele das Gefühl ein Unwirkliches ist, so ist es doch das, was das Leben vor dieser technischen Verpflichtung ein Stück weit „un-perfekter“ und doch so entspannt gemacht hat.

Was tun mit den Bergen?

Wer nun die Tipps befolgt hat, um den eigenen Lebensraum auszusortieren und auch im Kopf wieder mehr Platz hat für neue Ideen und Inspirationen, der wird vermutlich einen riesigen Berg angesammelt haben, den es nun wegzuschaffen gilt.

Grundsätzlich gilt: Was noch zu gebrauchen ist, kann gebraucht verkauft werden. Online-Auktionshäuser oder Flohmärkte bieten sich hierfür an. Wer keine Zeit und Lust hat, Altgedientes zu Geld zu machen, sollte funktionsfähige Dinge spenden, anstatt sie wegzuwerfen. Caritative oder gemeinnützige Einrichtungen sind dankbar, über Spenden bedürftige Menschen versorgen zu können. Was ohnehin nicht mehr zu gebrauchen ist, kann getrost auf dem Müll landen.