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Betina Graf Über uns

Gebrauchte Kartons – nachhaltiger geht es kaum

Wir alle leben in einer vergleichsweise extremen Wegwerfgesellschaft. Die Zyklen, in denen Waren und Güter erworben, benutzt und letztlich der Entsorgung anheimfallen, werden immer kürzer. Das gilt nur für die Produkte, die einem direkten Zweck dienen. Verpackungen sind ja meist ein notwendiger Bestandteil, der gleich in den Müll wandert. Dazu gehören ja eigentlich auch Kartons, allerdings sind deren Möglichkeiten in Bezug auf die weitere Verwendung klar ersichtlich. Deshalb besitzen Kartons in ihren verschiedenen Maßen einen Sonderstatus.

Ob nun der Schuhkarton oder der faltbare Umzugskarton. Es gibt immer etwas, das darin aufbewahrt oder etwas, das damit wiederum auf Reisen geschickt wird. Es sind vor allem gebrauchte Kartons aus Wellpappe, die oft mehrmals mit immer neuen oder anderen Produkten als Inhalt von einem Punkt zum nächsten geschickt werden. Diese Langlebigkeit des Kartons ist meist dem Umstand zu verdanken, dass er aus Wellpappe gefertigt wurde. Eine genial einfache Idee, die nun schon über 140 Jahre alt ist.

Leicht, dabei hoch stabil und belastbar, ist der Wellkarton in vielen Lebenslagen unverzichtbar. Allein der Gedanke, einen Umzug ohne Kartons durchführen zu wollen? Vor allem die praktischen Faltkartons sind hierbei der große Renner.

Bis zur Erfindung oder besser bis zur Einführung des Wellpappe-Kartons wurden die kleineren Bestandteile eines Haushaltes in schwere Holzkisten verpackt, mit Holzwolle die Lücken gestopft und die Bettwäsche diente zugleich als Schutz für Mutters gutes Porzellan. Heute genügt ein Stapel Faltkartons, um all den Nippeskram, Bücher und Sonstiges einer Wohnung schnell und sicher zu verpacken und auf die Reise zum neuen Wohnort zu schicken.

Wer hats erfunden – nein, diesmal nicht die Schweizer

Das Verfahren zur Herstellung von Papier genauso wie von Pappe stammt ursprünglich aus China. Schon im 13. Jahrhundert gab es in Europa Pappe, jedoch nicht für Kartons, sondern für Spielkarten. Die Idee mit der Wellpappe kam erst viel später. Gut, gewelltes Papier wurde schon 1865 als Einlage für Hüte benützt und in der Form auch patentiert. Aber erst der US-Amerikaner Oliver Long kam im Jahr 1874 auf die Idee, auf gewelltes Papier eine Schicht glattes Papier zu kleben. Der Wellkarton war geboren. Die genau richtige Erfindung in den ersten Jahrzehnten der allgemeinen Industrialisierung und der Massenherstellung von Gütern aller Art.

Schon ein neuer Karton glänzt nicht nur durch seine Zweckmäßigkeit, sondern ebenso durch seine Nachhaltigkeit. So werden Kartons heute zum größten Teil aus Recyclingpapier- und Pappe hergestellt. Damit werden große Ressourcen am Rohstoff Holz eingespart. Im Weiteren kommt es darauf an, wie stark der Karton beschichtet oder bedruckt ist. Sicherlich, der bunt bedruckte Schuhkarton büßt aufgrund seiner Funktion als Werbeträger etwas von seinem umweltfreundlichen Status ein, jedoch mindert sich dieser Nachteil mit jedem Jahr, indem er weiter genutzt wird und sei es nur, um darin alte Fotos aufzubewahren. Gebrauchte Kartons aus Wellpappe, die kaum bedruckt sind, besitzen dafür eine schier unglaubliche Nachhaltigkeit, denn nach mehrmaliger Nutzung wird recycelt oder CO2-Neutral verbrannt. Mit Plastik geht das nicht.