Rumi

Rumi – persischer Sufi-Mystiker

von Betina Graf

Rumi

Dschalāl ad-Dīn Muhammad ar-Rūmī, 30.9.1207 in Balch (heute Afghanistan) – 17.12.1273 in Konya, war ein persischer Sufi-Mystiker und einer der bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters. Er hinterließ eine unermessliche Schatzkammer an Weisheit durch seine Poesie, die bis heute begeistert und die Herzen berührt. Im Folgenden finden Sie liebevoll ausgewählte Weisheiten und inspirierende Zitate von Rumi, einige davon mit Bild zum Teilen via WhatsApp.

Die Beiträge von Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rumi zur Welt der Literatur und Spiritualität sind weitreichend. Seine Poesie, geprägt von emotionaler Tiefe und philosophischer Weisheit, spricht universelle Themen an: Liebe, Menschlichkeit, Suche nach dem Göttlichen und die Freude am Leben. Rumis Texte, besonders der Masnavi, sind gefüllt mit Geschichten, die die menschliche Erfahrung in all ihren Facetten beleuchten.

Seine Weisheiten dienen nicht nur als Fenster zur Sufi-Mystik, sondern auch als Spiegel, in dem Leserinnen und Leser eigene Erfahrungen und Sehnsüchte widergespiegelt sehen. Rumis Werk inspiriert Menschen weltweit dazu, über die Grenzen des Egos hinauszublicken und eine tiefere Verbindung mit sich selbst und der Welt zu suchen. Seine Fähigkeit, spirituelle Konzepte mit poetischer Schönheit zu vermitteln, macht seine Werke zeitlos und universell ansprechend.

Aber sehen Sie selbst!


Weisheiten und Sprüche von Rumi mit Bild

In einer Welt, die oft von Hektik und Lärm geprägt ist, bieten die Sprüche von Rumi einen Zufluchtsort der Ruhe und der inneren Einkehr. Rumi hat mit seinen Worten eine zeitlose Brücke geschaffen, die uns auch heute noch berühren kann. Seine Poesie ist ein Spiegel der Seele, der uns ermutigt, über die Oberfläche des Daseins hinauszublicken und die verborgene Schönheit in allem zu erkennen.

Spruch über die Suche nach Gott

Suche nach Gott

Ich versuchte, ihn zu finden
am Kreuz der Christen,
aber er war nicht dort.

Ich ging zu den Tempeln der Hindus
und zu den alten Pagoden, aber ich
konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden.

Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern,
aber weder in der Höhe noch in der Tiefe
sah ich mich imstande, ihn zu finden.

Ich ging zur Kaaba in Mekka,
aber dort war er auch nicht.

Ich befragte die Gelehrten und Philosophen,
aber er war jenseits ihres Verstehens.

Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er,
als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.

Rumi

Spruch-ID: 2596

Gott, da sind sich wohl alle Gläubigen gleich welcher Religion einig, verweilt nicht an einem physischen Ort, wo man ihn aufsuchen kann. Er befindet sich vielmehr auf einer metaphysischen Ebene, zu der wir den Zugang nur durch unser eigenes Inneres gewinnen können.

Der Weg zu Gott muss immer über das eigene Herz führen. Manchmal hilft es dabei jedoch, einen „echten“ Weg zu gehen, wie den Jakobsweg nach Santiago de Compostela oder den Pilgerweg nach Mekka, den alle Muslim:innen einmal im Leben zurückgelegt haben sollten. Das kann helfen, das Herz und die Gedanken zu sammeln und zu bündeln.


Rumi: Glaubst du, dass ich weiß, was ich tue?

Glaubst du, dass ich weiß, was ich tue?
Dass ich auch nur einen Atemzug lang
oder einen Halben mir selbst gehöre?
So wie eine Feder weiß, was sie schreibt,
oder der Ball ahnen kann, wo er hinrollen wird.

Rumi

Spruch-ID: 2335


Liebesspruch zum Nachdenken: Liebe öffnet Tür

Man sagt, die Liebe öffnet eine Tür
von einem Herzen zum andern;
doch wo es keine Mauer gibt,
wo soll dann eine Türe sein?

Rumi

Spruch-ID:3033

Sagt nicht auch Edgar Cayce in mehreren seiner Readings, dass wir alle eins sind? Und so mag der Gedanke, unsere Herzen hätten eine Mauer zu anderen Menschen, wohl ein Irrtum sein. Wir mögen uns vielleicht manchmal von anderen Menschen zurückziehen, aber spirituell gesehen sind wir alle miteinander verbunden.


Spruch: aus dem Herzen heraus den Himmel berühren

Nur aus dem Herzen
kannst du den Himmel
berühren.

Rumi

Spruch-ID: 3248


Rumi: Klage nicht über den Tod

Wenn sie am Tage des Todes
tief in die Erde mich senken,
dass dann mein Herz noch auf Erden weile,
darfst du nicht denken!

Weine, o weine nicht um mich,
rufe nicht „Schade, weh, schade!“
Denn du fällst dem Bösen zum Opfer!
Und das ist dann schade!

Siehst meine Bahre du ziehen,
lass’ das Wort „Trennung“ nicht hören.
Weil mir dann das ewig ersehnte
Treffen und Finden gehören!

Klage nicht „Abschied, ach Abschied!“,
wenn man ins Grab mich geleitet.
Ist mir doch selige Ankunft
hinter dem Vorhang bereitet!

Rumi

Spruch-ID: 4021


Rumi: die Welt ist nicht von uns getrennt

Diese Welt ist nicht von uns getrennt.
Aufgabe unserer Zeit ist es,
dies zweifelsfrei zu beweisen.

Ist dies einmal getan, wird sich
kein Sandkorn in einem Stundenglas
jemals mehr auf eine Weise bewegen,
die dir nicht gefällt.

Rumi

Spruch-ID: 2892

Ob das daran liegt, dass sich alle unsere Erwartungen erfüllen oder daran, dass wir keine Erwartungen mehr haben, weil wir alles loslassen können? Und ist die „primäre“ Welt in uns selber? Die spirituellen Sprüche von Rumi sind nicht immer einfach zu verstehen …


Rumi-Spruch bzw. Metapher: Händeklatschen

Kein Händeklatschen ertönt
nur von einer Hand
ohne die andere.

Rumi

Spruch-ID: 4376


Rumi: jenseits von richtig und falsch

Jenseits
von richtig und falsch
liegt ein Garten.

Da werde ich
dir begegnen.

Rumi

Spruch-ID: 4264


Zitate von Rumi, die nicht fehlen dürfen

Lassen Sie sich von der sanften Weisheit Rumis inspirieren und finden Sie in seinen Versen einen Wegbegleiter auf Ihrem persönlichen Lebensweg:

  • „Unternimmst du die Dinge aus dem Herzen heraus, fühlst du einen Fluss von Freude durch dich hindurchströmen.“ (Rumi)
  • „Hör’ auf damit, das zu wollen, was andere Leute haben.“ (Rumi)
  • „Die Wunde ist der Ort, wo das Licht in dich eindringt.“ (Rumi)
  • Du wanderst von Raum zu Raum, auf der Suche nach dem Diamanten auf deiner Halskette, der schon um deinen Hals hängt.“ (Rumi)
  • „Die Stille ist die Sprache Gottes, alles andere ist eine schlechte Übersetzung.“ (Rumi)
  • „Gestern war ich klug, also wollte ich die Welt verändern. Heute bin ich weise, also ändere ich mich selbst.“ (Rumi)

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