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Betina Graf Über uns

Johanniskraut als Wohltat für den Körper

Es ist schon ein paar Jahre her, als dem Johanniskraut große Ehre zu Teil wurde. Im Jahr 2015 wurde das Kraut zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gekürt. Die Wahl fiel auf das Kraut, weil dem Johanniskraut in der Vergangenheit bereits eine große Wirkung zugeschrieben wurde, wie es heutzutage auch immer noch geschieht. Ganz im Gegenteil: Immer gefragt werden Produkte, die auf Johanniskraut basieren. Grund genug, das Johanniskraut einmal detailliert zu beleuchten.

Das Gesicht des Johanniskrauts

Der Name Johanniskraut bezeichnet einen verzweigten Stängel, der gut einen Meter hoch werden kann. Die Blätter sind optisch eine kleine Besonderheit: Sie treiben gegenständig aus, sind eiförmig, manchmal sogar linealisch und haben Drüsen auf der Oberfläche, die aussehen wie Punkte. Auch die Blüten haben Drüsen, die dunkel oder hell gefärbt sein können. Die Frucht der Pflanze umschließt eine Kapsel mit mehreren Samen. Wer die Blüte des Johanniskrauts verletzt, wird sich vermutlich über die rote Flüssigkeit wundern, die anschließend austritt. Diese rote Flüssigkeit zieht sich vor allem im Johanniskrautöl fort, denn dieses heißt eben wegen der roten Farbe auch Rotöl.

Die Blütephase des Krauts liegt zwischen Juni und September. Besonders trocken und licht gedeiht das Kraut am besten. Zu den Inhaltsstoffen des Johanniskrauts schreibt die Apotheken-Umschau: „Arzneilich genutzt wird das ganze Kraut, also alle Pflanzenteile außer der Wurzel. Es enthält zu 0,1 bis 0,3 Prozent rote Farbstoffe (Naphthodianthrone), zum Beispiel die Substanzen Hypericin und Pseudohypericin. Außerdem finden sich zu 0,2 bis 4 Prozent sogenannte Phloroglucinderivate, insbesondere der Stoff Hyperforin, und Flavonoide.“

Das Johanniskraut im Lauf der Geschichte

Im Fokus steht das Johanniskraut mindestens einmal im Jahr, um Johanni, zur Sonnwendfeier. Einst wurde das Kraut nach einem Tanz ums Sonnwendfeuer in selbiges geworfen. Die Idee dahinter: Zauberei, Hexen und Dämonen sollten mit diesem Brauch verscheucht werden. Doch nicht nur diese Überlieferung macht die Wirkung des Johanniskrauts groß. Vor allem auch die Meinung über die heilende Wirkung des Krauts hat sich über Jahrtausende hinweg erhalten. Gegen Rheuma und Gicht wurde es einst angewendet. Bereits im Mittelalter verfolgten Kräuterkundler die Idee, dass das Johanniskraut ein Mittel gegen Stimmungsschwankungen sein könnte.

Der Anwendungsbereich von Johanniskraut

Die Einsatzmöglichkeiten von Johanniskraut könnten vielseitiger nicht sein. Dem Kraut werden diese Grundwirkungsweisen zugeschrieben:

  • Antibakterielle (antivirale) Wirkung
  • Entzündungshemmnis
  • Muskelentspannung
  • Nervenberuhigung
  • Positive Wirkung bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen, nervöser Unruhe, Depressionen
  • Schmerzlinderung
  • Stimmungsaufhellung
  • Wundheilung (auch bei besonders schuppiger und trockener Haut, u.a. Neurodermitis)

Vorsicht bei der Einnahme von Johanniskraut

Johanniskraut kann einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper haben und sollte deshalb mit Bedacht eingenommen werden. In der Pharmazeutischen Zeitung gibt es in diesem Zusammenhang eine Erklärung für die partielle Apothekenpflicht: „Da Johanniskraut-Inhaltsstoffe verstärkend auf das CYP-3A4-Enzymsystem wirken, beschleunigen sie den Abbau zahlreicher Arzneistoffe. Neben kontroversen Diskussionen in der Fachwelt führte diese Erkenntnis dazu, dass hoch dosierte Johanniskraut-Präparate im Jahr 2003 der Apothekenpflicht unterstellt wurden.“

Bekannt ist, dass Johanniskraut eine abschwächende Wirkung auf einige Medikamente haben kann. So kann es beispielsweise die Wirkung von HIV-Medikamenten abschwächen, die Wirkung von blutverdünnenden Mitteln reduzieren und Wechselwirkung mit Medikamenten zeigen, die bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angewendet werden. Auch erklären Experten, dass Johanniskraut die Wirkung der Antibabypille einschränken kann und für Schwangere sowie Stillende nicht zu empfehlen ist. Vorsichtig sollten auch Sonnenanbeter sein, die Johanniskraut einnehmen. Ein Inhaltsstoff, das Hypericin, macht die Haut empfindlicher. Damit steigt die Sonnenbrandgefahr.

In diesen Formen ist Johanniskraut erhältlich

Wie eingangs bereits beschrieben, gibt es Johanniskraut in Ölform. Johanniskrautöl, das umgangssprachlich auch als Rotöl bezeichnet wird, entsteht durch das Einlegen der Blüten in hochwertiges Olivenöl. Drei Wochen bleibt der Sud angesetzt. Dann darf das mittlerweile rot gewordene Öl gefiltert und abgefüllt werden. Der Anteil an Johanniskraut ist beim Öl direkt erkennbar, denn: Je stärker die Rotfärbung ist, desto mehr Blüten wurden verarbeitet.

Dragees und Kapseln sind ebenfalls gängige Formen, in denen Johanniskraut erworben werden kann. Der Vorteil der Kapsel-Form ist die einfache Dosierung und die Handhabung auch unterwegs. Johanniskraut in Ölform hingegen bietet den Vorteil nicht nur oral eingenommen zu werden, sondern auch auf Wunden, unreiner Haut, bei Sonnenbrand oder für eine Dorn-Breuss-Massage Anwendung zu finden. So kann das Grundprodukt, das Johanniskraut, in all seiner Wirkung genutzt und erlebt werden.

Wer möchte, kann Johanniskraut in Eigenregie anpflanzen oder bereits geerntetes Johanniskraut erwerben. Daraus lässt sich dann, quasi in Eigenregie, Öl fertigen. Auch Tee lässt sich daraus kreieren sowie entsprechende Tinkturen.