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Zufriedenes Tier als Symbol für Zufriedenheit

Über die Zufriedenheit und Wege, sie zu erreichen

von Betina Graf

Ich möchte über die Zufriedenheit schreiben. Nein, bitte nicht die Nase rümpfen! Oft, wenn ich Freundinnen oder Bekannten auf die Frage „Wie geht’s dir?“ antworte: „Ich bin zufrieden“, erhalte ich Zurückhaltung als Reaktion. So, als wäre Zufriedenheit kein erstrebenswerter Zustand – als wäre ein „Mir geht es gut“ viel mehr wert als ein „Ich bin zufrieden“.

Wenn ich in diesem Zustand der Zufriedenheit in mich hineinhöre, bekomme ich ein gutes Bauchgefühl. Ja, und natürlich geht es mir dabei gut. Jean-Jacques Rousseau hat wohl ähnliche Erfahrungen mit der Zufriedenheit gemacht, denn er sagt:

Der höchste Genuss
besteht in der Zufriedenheit
mit sich selbst.

Jean-Jacques Rousseau

Zufriedenheit ist ein Zurücklehnen, ein Sich-Wohlfühlen in der aktuellen Situation, ein Genießen, und ein bisschen hat es mit einem besonnenen Ankommen bei sich selbst zu tun.

Doch wie erreicht man Zufriedenheit?

Zufriedenheit erreicht man nicht, indem man aktiv danach strebt, sich einem Zwang unterwirft nach dem Motto „Ich habe doch alles, jetzt muss ich doch endlich zufrieden sein.“ Doch es gibt Wege, über die Entwicklung eines Bewusstseins für die schönen, kleinen Augenblicke und Situationen, sich dem Zustand der Zufriedenheit anzunähern oder ihn zu erreichen.

Hier ausgewählte Vorschläge und Wege, die Sie wählen können, um mehr Zufriedenheit in Ihrem Innern zu schaffen:

1. Zufriedenheit durch kleine Aufmerksamkeiten sich selbst gegenüber

Was kann ich in diesem Augenblick Gutes, Schönes für mich tun?

  • ein schönes Duftbad nehmen
  • eine Kerze anzünden
  • eine kleine Meditation abhalten
  • einen guten Tee oder Kaffee trinken
  • ein besinnliches Gedicht lesen
  • sich einen schönen Film ansehen
  • ein gutes Buch lesen
  • Spazierengehen
  • und vieles andere, was Ihnen gut tut
Teekanne
Genuss bei einer Tasse Tee

Sie können diese Reihe für sich beliebig fortsetzen. Falls Ihnen nur wenige Punkte einfallen, achten Sie einmal bewusst darauf, womit Sie sich etwas Gutes tun können, und ergänzen Sie Ihre eigene, kleine Liste.

Glück ist nicht in einem ewig
lachenden Himmel zu suchen,
sondern in ganz feinen Kleinigkeiten,
aus denen wir unser Leben zurechtzimmern.

Elisabeth zu Wied

Seit einiger Zeit achte ich besonders darauf, wenn mich Kleinigkeiten stören, und ändere dies für mich ab. Zum Beispiel:

  • Die beiden Abfalleimer in der Küche, die neben der Anrichte standen, waren sowohl unten am Boden, als auch oben am Deckel schwer sauber zu machen. Deshalb suchte und fand ich eine Lösung, wo ein Doppelabfalleimer sicher und sauber in dem wenig benutzten 30-cm breiten Küchenelement (ganz zu meiner Zufriedenheit) Platz gefunden hat. Oft, wenn ich etwas in den Abfall werfe, genieße ich das positive Gefühl, etwas für mich getan zu haben, und freue mich, dass das beständige Putzen der Abfalleimerdeckel weggefallen ist.
  • Ein längeres Ladekabel besorgen, weil das mitgelieferte Kabel viel zu kurz ist.
  • Mir einen flacheren Suppenlöffel aus Kunststoff besorgen, weil die beiden „normalen“ Suppenlöffel leicht die Pfannen verkratzen und ich damit immer so aufpassen muss.
  • Auf Bevorratung bei regelmäßig benutzten Sachen achten (damit ich nicht ad hoc gezwungen bin, zum Beispiel Druckerpatronen oder Shampoo nachzukaufen).
  • Es muss nicht immer etwas mit dem Kauf einer Sache zu tun haben: ein kleinen Übersichtszettel schreiben, der mir die Buchstaben von … bis bei den Verwaltungsordnern anzeigt.

Sozusagen der umgekehrte Weg zu oben, wo es darum ging, sich besser kennenzulernen, um sich mit kleinen Aufmerksamkeiten sich selber gegenüber einen schönen Tag zu gestalten. Hier ist ebenso Aufmerksamkeit gefragt, all die störenden Kleinigkeiten nicht mehr einfach so hinzunehmen, sondern innezuhalten und sich zu fragen, ob es eine bessere Lösung dafür gibt.

2. Zufriedenheit durch Genügsamkeit

Ein Weg, den wir im Westen eher weniger gelehrt bekommen, ist der Weg der Genügsamkeit. Im Gegenteil: Unsere Wirtschaft lebt von Wachstum, von beständigen Wünschen, die wir erreichen wollen, damit … ja, damit wir zufrieden sein können. Doch dann kommt schon der nächste Wunsch.

Zufriedenheit hat also ein bisschen mit Innehalten (vor der nächsten Wunscherfüllung) zu tun; ein bewusstes Genießen von dem, was man hat. Doch es kann ziemlich schwer sein, diesen inneren Wunschantrieb abzustellen, die Verlockungen sind einfach groß. Vieles hängt von dem Maßstab ab, den wir selbst bei uns ansetzen: was möchten wir in unserem Leben erreichen?

Knüpfen wir unsere Ziele an äußere Dinge wie Status, Besitz und Macht, dann gibt es stets ein “Mehr”; haben wir einen äußeren Wunsch erfüllt, kommt sogleich der Nächste. Insbesondere, wenn wir uns mit anderen vergleichen, die mehr haben.

Doch was wollen Sie selbst?

Gerade wenn Menschen dies hinterfragen, kann herauskommen, dass es auf ganz andere Werte ankommt. Vielleicht brauchen Sie Sicherheit? Oder Anerkennung? Erst über die hinter unseren Wünschen steckenden Werte können wir uns von den Äußerlichkeiten loslösen und eine Lösung finden, mit der wir zufrieden sind.

3. Rituale, die innere Ruhe und Zufriedenheit schaffen

  • jeden Samstag Blumen gießen
  • alles immer sofort in die Spülmaschine räumen
  • für religiöse Menschen: das Morgengebet und / oder Abendgebet
  • die Tasse Kaffe kurz vor Arbeitsbeginn
  • und viele weitere Möglichkeiten

Selbstverständlich hängen Ihre persönlichen Rituale ganz von Ihren Vorlieben und Neigungen ab.

4. Zufriedenheit über Stolz auf das Erreichte

In unseren Köpfen ist oft ganz fest verankert, dass ein Sich-auf-die-Schulter-Klopfen unerlaubt ist, geradezu ein Tabu. Oder haben Sie sich – im wörtlichen Sinne – schon jemals selbst auf die Schulter geklopft und dabei leise gedacht oder laut gesprochen: “Das habe ich aber gut gemacht!“.

Ich spreche hier nicht von Überheblichkeit, sondern von dem guten Gefühl, für sich selbst etwas erreicht zu haben. Das können Kleinigkeiten sein, die nichts mit äußeren Dingen zu tun haben:

  • Wenn Sie sich besonders angestrengt haben, etwas zu erreichen, und Sie sich einen weiteren Schritt in die richtige Richtung bewegen konnten.
  • Wenn es Ihnen gelungen ist, zum Beispiel ein schönes Geschenk für einen Ihrer Lieben auszusuchen, und das gut ankam.

Das sind nur wenige Beispiele, die die Möglichkeiten zeigen, auf etwas zufrieden zurückzublicken. An diesen Beispielen sieht man, dass es gilt, auch Kleinigkeiten in seinem eigenen Leben zu erkennen und zu würdigen. Nicht alles selbstverständlich zu nehmen.

So ist es möglich, für all die wunderschönen kleinen Dinge des Lebens Dankbarkeit empfinden zu können.

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