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Betina Graf Über uns

Schufa – eine Institution in der Kritik?

So mancher Bürger kann zuweilen eine Überraschung erleben, wenn es um die eigene Kreditwürdigkeit geht. Obwohl alle Rechnungen pünktlich bezahlt oder Kredite regelmäßig getilgt werden, kann es passieren, dass zum Beispiel die Erhöhung des Kreditrahmens auf der Kreditkarte durch die Bank verweigert wird. Als Grund wird dann oft angeführt, dass die Schufa eine schlechte Bewertung abgibt.

Hier ist eine private Institution am Werk, die eine weit größere Macht besitzt als die meisten staatlichen Stellen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Wirtschaftsauskunftei Schufa wird unter anderem von Banken, Onlinehändlern oder Mobilfunkbetreibern genutzt, um die Bonität ihrer Kunden festzustellen. Nach eigenen Angaben besitzt die Schufa über mehr als 67 Millionen Personen entsprechende Informationen. Werden Kleinkinder und noch nicht geschäftsfähige Kinder abgerechnet, sind dies praktisch alle Einwohner Deutschlands ab dem siebten Lebensjahr, denn ab diesem Alter beginnt die beschränkte Geschäftsfähigkeit, die mit Erreichen des 18. Lebensjahrs in die volle Geschäftsfähigkeit mündet. Dementsprechend geht heute praktisch nichts ohne die Schufa-Auskunft, wenn es darum geht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Natürlich besteht keine Regel ohne Ausnahme, so etwa durch einen Kredit ohne Schufa bei creditsun.de.

Das Rätsel um den Schufa-Score

Die Schufa speichert sowohl negative wie positive Merkmale in Bezug auf die Kreditfähigkeit. Aber selbst Personen, die nur positive Merkmale verzeichnet haben, können mitunter als mit einem „erhöhten Risiko“ behaftet vermerkt sein. Doch wie die Schufa zu diesem Urteil kommt, ist ihr großes Geheimnis, zumindest bis jetzt.

m November 2018 hatten Journalisten des Spiegels und des bayrischen Rundfunks über 2000 anonymisierte Daten von Personen ausgewertet, die freiwillig ihre Schufa-Selbstauskunft im Projekt OpenSchufa zur Verfügung stellten. Natürlich ergeben 2000 von 67 Millionen kein repräsentatives Bild, wie die Journalisten selbst gerne zugeben. Aber die Daten erlauben einen Blick hinter die Kulissen beziehungsweise ermöglichen es nachzuvollziehen, wie ein Score entsteht und welche Faktoren letztlich ausschlaggebend sind.

Unzureichende Daten sind ein Problem

Eine Erkenntnis bei der Datenauswertung zeigte, dass die Schufa über die Personen, deren Daten sie speichert, offensichtlich recht wenig weiß. Dummerweise führt dies oft zu einem schlechten Score. Nicht selten ist die Schufa selbst schuld daran, das nicht mehr Informationen bekannt sind. Ein anderes Problem scheinen Girokonten zu sein, zumindest dann, wenn es mehr als zwei sind, die eine Person eröffnet hat, auch wenn zu den Konten nichts Negatives vorliegt.

Es zeigt sich aber auch, dass Schufa-Auskunft nicht gleich Schufa-Auskunft ist. Das Unternehmen hält für verschiedene Branchen verschiedene Auskünfte bereit. Zu Anfang des Jahres 2018 gab es gleich drei unterschiedliche Versionen, je nachdem, ob nun eine Bank, ein Mobilfunkunternehmen oder etwa ein Versandhändler anfragte. Firmen können sich sogar ihren eigenen Schufa-Score erstellen lassen.

Alter und Geschlecht spielen ebenso eine Rolle

Der Abgleich der 2000 Personen-Daten aus den Selbstauskünften zeigte, das sich mit zunehmendem Alter der Schufa-Score verbessert. Ein Zwanzigjähriger hat es entsprechend schwerer als ein Sechzigjähriger, selbst bei sonst gleichwertigen Daten. Frauen stehen wiederum besser als Männer da, einfach nur aufgrund des Geschlechts. Die Vermutung liegt nahe, dass die Schufa bei der Erstellung des Scores neben den tatsächlichen Daten jeder Person eine Ausfallrisiko-Wahrscheinlichkeit hinzurechnet, basierend auf dem gesamten Datensatz.

Schlechte Karten bei der Schufa haben demnach männliche Personen unter 25 Jahren, die drei Girokonten besitzen und schon zwei- oder dreimal umgezogen sind, über Sechzigjährige hingegen können, wenn sonst nichts Negatives eingetragen ist, mit einer guten Bewertung rechnen.

Da stellt sich schon die Frage, ob für die Schufa das Gleichbehandlungsgesetz denn nicht gilt?