“Nulla dies sine linea” lautet eine lateinische Devise. Sie lässt sich mit “kein Tag ohne Linie” übersetzen und soll vom römischen Schriftgelehrten Plinius ersonnen worden sein. Wenn auch nicht jeder tagtäglich schreibt, so gibt es doch Tage, an denen Zeilen besonders zählen. Das Aufsetzen von Trauerkarten und Dankbarkeitskarten zählt zweifelsohne dazu. Aber wie setzt man ein aufrichtiges Schreiben auf?
Ein Schreiben im Trauerfall oder eine Trauerdanksagung sollte kein Standardschreiben sein. Viele Menschen ringen deshalb lange mit ihren Gefühlen und feilen an den Sätzen. Das Streben nach Perfektion macht die Sache nicht einfacher. Gleichzeitig ringt man innerlich bei Trauerfällen im persönlichen Umfeld zugleich mit seinen eigenen Gefühlen. In Situationen wie diesen ist es wichtig, sich zunächst eine Sache bewusst zu machen: Eine Trauerkarte ist kein Gedicht, dessen Verse perfekt formuliert sein müssen und das veröffentlicht und allen Menschen in der Welt zugänglich gemacht wird. Es richtet sich an einen kleinen Personenkreis und es muss nicht perfekt sein. Es zählen nicht Perfektion, sondern Empathie und eine persönliche Note!
Verbindende Erinnerungen als Einstieg wählen
Den besten Einstieg in den Text bildet eine persönliche Erinnerung. Aus Erinnerungen an den Verstorbenen kann man Anekdoten wählen, die vielen Freunden bekannt sind oder sich dafür entscheiden, eine kleine Geschichte zu teilen, die bislang kaum jemandem bekannt ist. Eine solche Erinnerung kann positive Eigenschaften einer Person unterstreichen. Sie kann so gewählt werden, dass sie den Bezug der Person zu ihren Freunden unterstreicht und ein gemeinschaftliches Band unter den Trauernden stiftet. In manchen Fällen wird auch ein Moment ausgewählt, der etwas über den Umgang mit Trauer aussagt. Trauertexte müssen nicht lange sein.
Trauernde freuen sich bereits über wenige Sätze. Wählen Sie eine passende Trauerkarte und schreiben Sie den Angehörigen einfach auf, was Ihnen unmittelbar in Erinnerung kommt, wenn Sie an die Verstorbene Person denken. Sie können einen passenden Trauerspruch ergänzen. Wenn Ihnen danach ist, können Sie auch etwas über Ihren eigenen Umgang mit Trauer schreiben. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass der Umgang mit Trauer eine persönliche Sache ist. Jeder Mensch bewältigt Trauer auf andere Weise. Ein belehrender, schulmeisterlicher Ton ist in einer Trauerkarte deshalb nicht angebracht. Falls Sie über Ihren Umgang mit Trauer schreiben, machen Sie immer deutlich, dass dies Ihr persönlicher Weg ist.
Danksagungskarten formulieren und mit Bild ausstatten
Dankeskarten werden neben dem Text meist mit einem kleinen Foto ausgestattet. Sie werden von vielen Menschen über Jahre aufbewahrt. Die Karte wird erst verschickt, wenn das Ereignis etwa einen Monat lang verstrichen ist. Bei Trauerfällen wartet man bis zum vierzigsten Tag nach dem Todesfall. Auch bei einer Danksagungskarte nach einer Hochzeit oder feierlichen Anlässen ist es üblich, einen guten Monat verstreichen zu lassen. So können Sie mit etwas Abstand eine Reflextion darüber in ein Begleitschreiben mit einbeziehen, wenn Sie die Dankeskarte aufsetzen. Der Text der Karte selbst beschränkt sich meist auf wenige Zeilen und einen Sinnspruch.
Fazit zum Thema Trauerkarten und Trauerdanksagung
Viele Menschen machen sich das Schreiben von Trauerkarten und Dankeskarten komplizierter als es ist. Mit wenigen, aber gezielt ausgewählten Zeilen können Sie viel erreichen. Falls Sie eine Postkarte verschicken, packen Sie die persönliche Nachricht in einen passenden Umschlag.